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Kinderhaus und staatlich anerkannte Grundschule
in freier Trägerschaft

Liebes Schulteam!

Maria Montessori hat uns keine Schriften oder praktischen Beobachtungen zur Orthografie hinterlassen. Das entbindet Montessorischulen nicht von der Aufgabe, sich mit Methoden für die Rechtschreibförderung auseinandersetzen.

An unseren Schulen ist es aufgrund der konzeptionellen Grundlagen selbstverständlich, dass Kinder individuelle Übungsangebote erhalten, um ihre Rechtschreibfähigkeiten zu entwickeln. Dabei geht es darum, ihnen eine eigene Entdeckungsreise mittels verschiedener Sinne und Zugänge zu ermöglichen. Das handelnde Lernen, das in der Montessoripädagogik oft für die Mathematikbegleitung beschrieben wird, gilt ja auch für die Schriftsprachentwicklung. Ein mehrjähriger Rechtschreib-Entdeckungsprozess ist jedoch eleganter und nachhaltiger, wenn er durch verbindliche Lernangebote gestützt wird, die einer Systematik folgen. Das ist leider noch nicht ausdiskutiert in der Montessoripraxis. Es ist zum Teil noch gängige Praxis, den Prozess des erarbeitenden Schreibens nicht durch eine Fehlerkorrektur zu stören. In der Regel haben die Kinder „Schreibe, wie du hörst“ jedoch schon im Montessori-Kinderhaus praktiziert. Sie können lesen, was sie schreiben, mit Glück ihre Verwandten auch. Sie sind in der Schule einen Schritt weiter in der Schriftsprachentwicklung, sie interessieren sich für Richtigschreibung und sie sind in der Lage, sie zu lernen. Für Kinder, die Laute gar nicht hören oder unterscheiden können, gilt das ja noch viel mehr. Sie brauchen gezielte Unterstützung und haben mit gelernten Wörtern und Strategien eine Chance, sich schriftlich lesbar auszudrücken. Der Fokus sollte gerade bei ihnen darauf liegen, dass sie die richtige Schreibweise erlernen, um Falschgelerntes nicht später mühsam löschen zu müssen.

Wir haben an Montessorischulen vorwiegend die von Mario Montessori konzipierten Wortarten-Materialien und entsprechende Weiterentwickungen. Es ist ein hervorragendes Freiarbeitsmaterial, das eine raumgreifende Sprachbetrachtung ermöglicht. Aber für eine solide Rechtschreibkompetenz sollte im Anfangsunterricht die alphabetische Schreibweise durch orthografische Strategien ergänzt werden, sobald die Kinder im Leselernprozess fortschreiten. Das Wortartenmaterial ist dafür nicht ausreichend.

Wir halten an unserer Schule neben den verschiedenen Freiarbeitsmaterialien unterschiedlicher Kompetenzstufen, wie z.B. Lese- und Phonogram-Dosen, Übungs-Angebote für die Gruppe bereit. Bewährt hat sich das „ABC der Tiere“, weil es sowohl die Möglichkeit der Verankerung über Lautgebärden bietet als auch Schreibrichtung und Silbentraining ermöglicht. Und tatsächlich erhalten die Kinder schon in der Lerngruppe 1-2 Brandenburger Lernwörter oder kleine Wortgruppen und Sätze zum individuellen Üben. Innerhalb der Gruppe werden an wiederholenden Beispielen Phänomene wie Auslautverhärtung und Ableitungen besprochen. Ab der Jahrgangsstufe 2 arbeiten wir mit den Kindern an ihren individuellen Texten. Kein kollektives Aufstöhnen bitte! Das bedeutet nicht automatisch, dass wir Texte rot anstreichen oder Fehler zählen. Wir nehmen Fehler zur Kenntnis und unterstützen sie darin, Strategien und Hilfsmittel zu nutzen, um Meister:innen ihrer selbst zu werden. Wir haben keine Befürchtungen, einen Entwicklungsprozess zu „stören“, wenn wir mit ihnen über Rechtschreibung reden. Ein Kind, das sicher schreibt und sich auszudrücken vermag, wird durch ein Gespräch über die Rechtschreibung seines Textes nicht irritiert oder gar vom Schreiben abgehalten. Im Gegenteil, es „wächst“ im Gespräch. Und die Kinder, die in der Merkfähigkeit oder Wahrnehmung Schwierigkeiten haben, brauchen sowieso die Unterstützungssysteme und Verbindlichkeiten. Um für Kinder mit Lernschwierigkeiten ihnen entsprechende Angebote bereitzuhalten, nutzen wir diagnostische Mittel, wie den HSP-Test von Klett.

Für alle Jahrgangsstufen gilt, dass wir uns zu Rechtschreibübungen in kleinen Lerngruppen verabreden. Rechtschreibtraining kann da durchaus auch an individuellen Freitexten stattfinden. Ein Beispiel: Für unsere siebenköpfige Rechtschreibgruppe der Drittklässler:innen lautete der Auftrag, einen Brief an die Schule zu schreiben; auch das aufzuschreiben, was sie ärgert. Automatisch ergibt sich so ein Text mit ungeübten Wörtern, bekannt als das „freie Schreiben“. Wie ihr lesen könnt, beschäftigt unsere Schülerschaft die aktuelle Theaterwoche und das Essen. Also unterschätzt nicht die Versorgung der Schülerschaft, das leibliche Wohl sichert das Allgemeinwohl! Die Briefe sind in der Schreibweise so wiedergeben, wie sie von den sieben Schüler:innen geschrieben wurden. Inhaltlich ist wichtig zu wissen, wenn sie von „Fächern“ sprechen, meinen sie Materialangebote oder Kurse, wir haben keine Fächer. Textteile, die an die Lehrkräfte gerichtet waren, sind herausgenommen, denn das ist verständlicherweise sehr persönlich. Natürlich war es ihnen wichtig zu sagen, mit wem sie Spaß zusammen hatten, auf Entdeckungseise waren und wer noch etwas verbessern könnte.

LIEBES SCHULTEAM,

ich bin jetzt in der dritten Klasse und in den Pausen spiele ich meistens Kletterhasche. Ich bin gerade dabei meine Buchvorstellung vorzubereiten. Leider konte ich nicht bei der Teaterwoche dabei sein, weil ich krank war. Lieblingsfächer sind Diktat und Sport.

Ich finde bei Diktat die Knik Geschichte Richtig toll. Ich freue mich schon auf das nächste Jahr. Ich fand die party berechnung in Mathe mit der 2. Klasse toll und das wo wir etwas für die 5. Klasse gemacht haben in Mathe.

Ich finde diese Schule sehr toll. Toll finde ich auch, dass wir euch nich mit Sie ansprechen müssen. Ich finde toll, dass bei dieser Schule das Essen selbst gekocht wirt, nicht so wie bei andren Schulen aus der Mikrowele. Doch etwas blöt finde ich das es so wenig Fleisch gibt. Forschen mag ich gerne. Ich finde desweren, es sollte mehr zeit zum Forschen geben.

Ich bin 3 Jahre hir und ich finde Fermi-Box toll. Meine libelings kurse sint Musik, Sport und Kunst. Ich finde nich gut das wen es Pizzer gipt, es keine Salamipitzer gipt. Aber sonst mag ich das Essen. Ich finde die Teatherwoche gut.

Mir macht es ser viel Spaß in den Pausen im Kinderhaus zu sein. Ich finde es nicht so schön das es jede Woche Reis gibt. Ich spiele ser gern mit meinen Freundinen Kletterhasche. Ich würde es sehr schön finden, wen es noch mehr Klettermöklichkeiten gäbe. Was mir ser gut gefällt ist die Tearterwoche, Osterwanderung, Klassenfahrt, Osterlandschaft und die Weihnachtswerkstat.

Mir gefält das unsere Schule eine Montesori Schule ist und ich sehr Tolle Lehrerinnen/Lehrer habe. Ich bin schon 3 Jahre in der Schule. Ich würde mir wünschen das es mal wieder Hühnerkeule gibt und ich finde schön das es Material gibt. Auch Toll finde ich die Teater auf fürung. Ich wünsche mir das der Fußballplatz Rasen krigt und ich mag die Buchvorstellung. Ich finde das Sonnenblumen projekt Toll.

Wie findet ihr selber die Schule? Gibt es sachen, die euch nerven? In meiner sicht ist diese Schule sehr gut. Die Pausen sind lang genug und es gibt viel Freiheit. Wir in der 3. Klasse machen viele Ausflüge, das finde ich toll. Eigentlich gibt es in dieser Schule nichts was ich nicht mag. Wenn ich auf Reisen bin, bin ich immer ein wenig traurig, dass ich nicht in die Schule gehen kann. Die Fächer gefallen mir auch. Die Fahrradausbildung die jetzt dran ist gefällt mir auch. Liebe Grüße

Rechtschreibsicheres Schreiben ist ein Entwicklungsprozess. Er erstreckt sich über einen längeren Zeitraum, gerade wenn Kinder nur während der Schulzeit am Vormittag üben. Wir sehen im freien Schreiben, welche Strategien, welche Satzzeichen und Besonderheiten sie schon anwenden. Und sie sind ja als Drittklässler noch am Beginn dieses Prozesses. Wie es mit den Briefen weitergeht? Jedes Kind bekommt seinen Text von der Lehrkraft rechtschreibrichtig abgeschrieben zurück und schreibt ihn dann selbst nochmal ab. Die einzelnen nicht richtig geschriebenen Wörter schreiben sie sich als Lernwörter in ihren Block (Karteikästen haben bei uns nicht funktioniert) und reparieren sie, indem sie in der Freiarbeit oder auch Freizeit üben, bis sie diese sicher beherrschen. Fehlerwörter, die bei der gesamten Gruppe auftauchen, werden zum Anlass genommen, allgemeingeltende Regeln für die Richtigschreibung kennenzulernen. Wir stellen bei jeder Überprüfung fest, geübte Texte schreiben der größte Teil der Klasse 3 nahezu fehlerfrei und das ist sehr beruhigend.

Über Orthografie wird an reformpädagogischen Schulen eher wenig gesprochen oder wenn, dann sehr fundamentalistisch. Wir sind überzeugt, dass die Sprache-Angebote genauso aufbereitet sein sollten, wie die Entwicklungsmaterialien und Angebote für die Mathematik, auch da braucht es Übungen und Wiederholungen. Deshalb reden wir darüber. Wir verstehen Sprachentwicklung als einen individuellen Entwicklungsprozess, der auch und vor allem Kommunikation über die jeweiligen Vorgehensweisen und Entdeckungen braucht. Und genau deshalb gibt es bei uns nicht nur die Wortarten, sondern auch Partner-, Knick- und Laufdiktate, Textarbeit und Rechtschreibübung in allen Spielarten.