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Kinderhaus und staatlich anerkannte Grundschule
in freier Trägerschaft

Hospitationsbericht aus Kanada

Die kanadische Highschool-Schülerin S. verbrachte von Februar bis April 2024 ein Auslands-Trimester bei einer Familie in Deutschland. Während dieser Zeit kam sie an drei Wochentagen zu uns in den Landweg, um die Schule kennenzulernen und mit den Kindern zu interagieren. Sie begleitete die älteren Kinder beim Englisch-Lernen und unterstützte die Kinder der ersten bis dritten Klasse in der Freiarbeit. Trotz der Sprachbarriere profitierten die Kinder vielfältig von ihrer Begleitung. In jeder Klassenstufe leitete S. selbst einmal einen Kreis, in dem sie altersgerecht von ihrem Heimatland und ihrem Leben dort berichtete. Zurück in Kanada schrieb sie folgenden kurzen Essay über ihren Aufenthalt:

„I spent a couple months volunteering at the Landweg school. This was my first time  being immersed in a Montessori style school so I didn’t know what to expect. I am a highschool student from Canada so this environment was unfamiliar to me. I had been told that the school was quite contemporary compared to what I could be used to back at home, that ended up being very true. The learning style at this school is fascinating to watch. There is a level of individuality in the school where the children are given directions, guidance and instruction. However, they are able to take accountability for themselves and their learning. Children are often working with each other to understand some of the material and look out for the other’s educational goals.The class sizes are small and familiar which gives the children opportunities to create bonds and to be comfortable with each other. This aspect gives the school a very special ambiance. The level of comfortability that the students have with all of the teachers in the building was something that I was not expecting going into this. When in Canada, teachers are usually less personally connected to their students and we tend to focus more on the work than the social awareness or empathy that this school has thrived in teaching. Children learn to take accountability of themselves once a week, on friday. They gather together to share how their week went, if they had any issues involving another student, if another student did something nice to them and more. Another notable factor of this school is that the school has a complete, functioning kitchen that is used daily to create complete meals for the children and gives them opportunities to try new foods and to learn further about cleaning up after themselves. Aswell, the kitchen gives children the opportunity to assist with doing the dishes, to bring out extra cutlery for their peers if needed and to give them another opportunity to have a role in their school.My time here has been very educational, learning how the system of this school works compared to Canada was a nice change of pace. The children’s personal interests and creative minds are still honoured when considering how the learning in class can be done. This school does give a sense of educational diversity to the area and has taught me many things about how the difference in education at a young age can be.“

Ich verbrachte ein paar Monate als Freiwillige an der Landweg-Schule. Es war das erste Mal, dass ich in eine Montessori-Schule eintauchte, und ich wusste nicht, was ich erwarten sollte. Ich bin eine Highschool-Schülerin aus Kanada, daher war mir diese Umgebung nicht vertraut. Man hatte mir gesagt, dass die Schule im Vergleich zu dem, was ich von zu Hause gewohnt war, recht modern sei, und das stellte sich als sehr wahr heraus. Es ist faszinierend, den Lernstil an dieser Schule zu beobachten. Die Kinder erhalten zwar Anweisungen, Anleitung und Unterricht auf sehr individuellem Level, aber vor allem sind sie in der Lage, für sich selbst und ihr Lernen Verantwortung zu übernehmen. Die Kinder arbeiten oft zusammen, um sich einen Lernstoff zu erschließen, und sie achten auf die Lernziele der anderen. Die Klassen sind klein und familiär, was den Kindern die Möglichkeit gibt, Bindungen aufzubauen und sich miteinander wohl zu fühlen. Dies verleiht der Schule eine ganz besondere Atmosphäre. Der vertraute Umgang, den Schüler:innen und Lehrer:innen miteinander pflegen, überraschte mich sehr positiv. In Kanada haben Lehrer in der Regel weniger persönliche Beziehungen zu ihren Schülern, und wir neigen dazu, uns mehr auf die Arbeit zu konzentrieren als auf das soziale Bewusstsein oder das Einfühlungsvermögen, das an dieser Schule so erfolgreich vermittelt wird. Einmal in der Woche, am Freitag, kommen alle Kinder in der „Kinderversammlung“ zusammen, um zu berichten, wie ihre Woche verlaufen ist, ob sie Probleme miteinander hatten, ob ein anderer Schüler etwas Nettes für sie getan hat und vieles mehr. 

Ein weiteres bemerkenswertes Detail ist, dass die Schule über eine komplett ausgestattete Küche verfügt, in der Mahlzeiten für die Kinder täglich frisch zubereitet werden. Die Kinder haben die Möglichkeit, neue Lebensmittel zu probieren und zu lernen, wie man gemeinsam kocht und aufräumt. Außerdem bietet das gemeinsame Essen den Kindern die Möglichkeit, beim Abwasch mitzuhelfen oder ihren Mitschülern bei Bedarf Teller oder Besteck bereitzustellen. So ergeben sich für die Kinder weitere Möglichkeiten, eine aktive Rolle in ihrer Schule zu spielen.