Unser Kindergarten und die Schule wurden von einer Elterninitiative gegründet. Innerhalb der Initiative wurde gleichberechtigt diskutiert und nach Kompromissen gesucht. Mit der Gründung eines Vereins 2001 gab es eine dem Verein angemessene Struktur und gewählte Vertreter/innen der Elternschaft. Der Verein arbeitet nun 13 Jahre. Was bedeutet das aktuell für euch als Eltern? Die Integration von Eltern unseres Hauses in den Entwicklungsprozess ist nach wie vor gewollt und muss immer wieder neu besprochen werden, weil ansonsten nur Stichworte fallen, wie Verein, Kindersachenbasar, Ehrenamt und Putzdienst. Keiner weiß dann mehr, ob er sich überhaupt engagieren will oder darf und wo da sein Platz sein könnte.
Der tragende Pfeiler unseres Hauses ist der Verein. Aktuell hat der Verein 14 Mitglieder. Der Verein erwartet von neuaufgenommenen Eltern keine Mitgliedschaft im Verein, aber jeder, der mit seiner Stimme vertreten sein will, darf eintreten. Dazu stellt ihr einen formlosen Antrag und werdet dann zur nächsten Mitgliederversammlung eingeladen. Die Mitglieder treffen sich ca. 2mal im Jahr. Die Vereinsziele sind der Satzung zu entnehmen, der Hauptzweck ist die Etablierung und Führung einer Bildungseinrichtung. Innerhalb des Vereins werden Vorhaben geplant, die Wirtschaftslage des Vereins besprochen und Perspektiven entwickelt.
Der Vorstand ist der vertretende Träger. Über den Vorstand laufen die Kommunikation mit den öffentlichen Stellen und dem Netzwerk. Die Vorstandsmitglieder besprechen aktuelle Situationen in Team und Elternschaft genauso wie langfristige Planungen und Bauvorhaben. Mitglieder dürfen an Vorstandssitzungen teilnehmen. Wir bemühen uns, den Vorstand aus Teammitgliedern und Eltern zusammen zu setzen.
Eine weitere Möglichkeit, sich als Gemeinschaft bei der Planung und Organisation zu engagieren, ist die Elternversammlung. Mindestens 4 Versammlungen finden im Jahr statt, nach Bedarf auch mehr. Dort sollen, neben den organisatorischen Absprachen, pädagogische Diskussionen stattfinden. In diesem Rahmen können Eltern ihre Fragen und Wünsche in das Team tragen. Ziel ist es, für alle Interessen einen Kompromiss zu erarbeiten, der für alle Eltern und Kinder geeignet sein kann. Eine gewählte Elternvertretung gab es bisher noch nicht, da aufgrund der geringen Elternzahl und direkten Kommunikationsmöglichkeiten der Bedarf nicht bestand. Es kann derjenige die Eltern vertreten, der den Kontakt zu den Eltern sucht oder von Eltern angesprochen wird.
Wenn Eltern sich ohne Verbindlichkeit nicht vertreten fühlen, kann auch eine Elternvertretung gewählt werden, zumal das Haus größer geworden ist. Für die tägliche Zusammenarbeit bleiben wir unserem Konzept treu, dass wir offen und vertrauensvoll gegenseitig unsere Belange und Befindlichkeiten ansprechen wollen.
Dazu ist das Elterngespräch ein geeignetes Forum, das vereinbart mehrfach im Jahr stattfinden kann. In diesem Rahmen werden Fragen zur Entwicklung des Kindes gestellt, werden die Beobachtungen zum Kind durch das Team beschrieben, aber auch Irritationen geklärt. Auch hier wird verhandelt, inwiefern Beschlüsse des Teams oder der Elternschaft für das Familiensystem passend und verkraftbar sind.
Die Idee der ehrenamtlichen Elternarbeit in den organisatorischen Abläufen hat eine Historie. Früher wäre die Arbeit in unserem Haus ohne Elternmitarbeit gar nicht realisierbar gewesen. Wir konnten keine Arbeitsgemeinschaften finanzieren, großen Anschaffungen tätigen, wir konnten keine Küchen- oder Putzkräfte einstellen. Die Eltern brachten ein, was sie konnten, oft über die Kräfte des Einzelnen. Geblieben ist, dass Eltern sich engagieren und dadurch das Haus kennenlernen, mitgestalten oder durch ihre Impulse bereichern. Zusätzlich gibt es einen verbindlichen Elterndienst, der immer noch dazu dient, Kosten zu sparen, das ist das Wäschewaschen und Fensterputzen, beides müssten wir an Firmen übergeben, was zusätzliche Kosten verursachen würde.